Malerei von Christian Becking


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Auf dieser Webseite soll nach und nach die bildnerische Arbeit von Christian Becking der letzten zwei Jahrzehnte vorgestellt werden. Im folgenden ersten Teil der Vorstellung werden beispielhaft Bilder zwischen 2002 und 2012 gezeigt. Der hier und da eingefügte Text soll Aufschlüße über die Arbeitsweise und Einblicke in die Hintergründe der Malerei von Christian Becking bieten.




Bild 1, Körper 2, 2002, 88 x 62 cm, Bleistift auf Papier

Bild 2, Bewegung, 2022, 90 x 70 cm, Acryl auf Leinwand

Hier, zwischen diesen beiden Bildern oben liegen zwanzig Jahre. Das erste Bild ist mit Bleistift auf Papier, das zweite Bild mit Acrylfarbe auf Leinwand hergestellt. Ersteres stammt aus einer Zeit der Zurückgezogenheit und Einkehr, zweiteres aus einer Phase des Aufbruchs und der Hinwendung zur Welt. Beide Bilder waren nach ungefähr zwei Monaten fertig. Beide Bilder entwickeln den menschlichen Körper aus dem Gefühl und der Anschauung, aus der Erfahrung und der Spontanität heraus. Sie sind keine Arbeiten nach Fotographien und auch keine Arbeiten nach Modell.

Bild 3, Integration, 2002, 88 x 62 cm, Bleistift auf Papier

In der Anfangsphase meiner stetigen und ernsthaften Beschäftigung mit der Malerei stellte sich ihr Anliegen heraus: Es ist die gefühlsmäßige Erfassung des Bildraums, wobei das Motiv aus dem Hintergrund heraus gearbeitet wird und langsam erscheint. Das Motiv selber ist vorher, durch einen kontemplativen Prozeß in mir herangereift und angelegt. Es findet aber erst im Malprozess seine endgültige Form.

Diese Arbeitsweise wird auch bei der Serie "Im Ungefähren" deutlich, die nach der Chronologie auf die Serie "Zeichnung" (Bilder 1 und 3) folgt.

Bild 4, Sebastian, 2005, 190 x 90 cm, Acryl auf Leinwand

Ohne Vorzeichnung, nur durch das Auftragen von Farbflächen erscheint allmählich der Bildraum und das Motiv entsteht. Damals war mein geistiger Zustand solcher Art, daß ich mich den Dingen nur angenähert habe. So blieb das Dargestellte konturlos, detaillos und schemenhaft. Die Figuren lösen sich fast im Bildraum auf.

Bild 5, Auftakt, 2006, 200 x 160 cm, Acryl auf Leinwand

Außerdem tauchte in dieser Serie ein erstes abstraktes Bildelement auf. Ein säulenartiges Gebilde, das in enger Verbindung mit den Figuren zu stehen scheint. Dieses Gebilde wirkte wie eine Pforte, die meine Malerei für einige Zeit in eine formale Symbol-, Signal- und Zeichenwelt führte.

Bild 6, Weil es anders nicht mehr ging, 2006, 200 x 145 cm, Acryl auf Leinwand

Der geistige Zustand der Distanz zu den Dingen wurde aufgegeben zugunsten eines Zustandes, der die Dinge bezeichnet, wobei all das den Bildraum verließ, was nicht bezeichnet werden konnte.

Bild 7, In der Wüste, 2006, 115 x 95 cm, Acryl auf Leinwand

Die Zeichen, Signale und Symbole sind Bedeutungsträger, die verschiedene Erfahrungsräume umfassen und kompremieren. Ich nannte sie dann Elemente.

Bild 8, Steil und Rund, 2008, 200 x 160 cm, Acryl auf Leinwand

Die Elemente erlaubten mir nicht nur die einzelnen Ebenen und Winkel meiner Seele anzusteuern und zu erfahren, sondern sie schützten mich auch davor mich dort oder dort in ihr zu verlieren. Sie wirkten wie Schlüssel und Schloß zugleich.

Bild 9, Kettenreaktion, 2009, 200 x 200 cm, Acryl auf Leinwand

Ebenso wie jede andere Entstehungsphase wurde auch die Phase der "Elemente" von Skizzen, Zeichungen und Studien begleitet. Während in den langsamer ausgeführten und großformatigeren Gemälden die Elemente meist in akkumulierter und geschichteter Form auftraten, widmeten sich die kleineren und schneller ausgeführten Arbeiten diesen meist einzeln bzw. prominent.



Bild 10, Strandschätze, 2010, 48 x 36 cm, Acryl auf Papier

Bild 11, Funkenflug, 2010, 48 x 36 cm, Acryl auf Papier

Bild 12, Bänder, 2010, 48 x 36 cm, Acryl auf Papier

Bild 13, Pyramide, 2010, 48 x 36 cm, Acryl auf Papier









Zum Kulminationspunkt dieser Phase kam es mit meinem selbsternannten Gesellenstück "Der Mond". Die Durchdringung der Ebenen und Winkel meiner Seele mit Hilfe der Malerei führte zu einer Umwandlung. Ich weiß noch; der Moment der Freude, als die Welt der Symbole, Zeichen und Signale verlassen werden konnte. Es fühlte sich an wie die Wiederkunft einer natürlicheren Art, die zugleich hart erfochten war. Am Ende der Phase der Elemente stand dafür das Verständnis: "Der Weg durch eine Seele und aus ihr hinaus/heraus?!"

Bild 14, Der Mond, 2011, 230 x 200 cm, Acryl auf Leinwand






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